Lynn Raven

Ich war lange Zeit in einer verschlafenen Kleinstadt ein Stück südlich des Baxter State Park im Bundesstaat Maine, in den Staaten, zu Hause.
Meine Mutter war Deutsche und bestand darauf, dass ich zweisprachig aufwuchs.

Ich brachte die Highschool mit einem Minimum an Einsatz hinter mich und ging im Anschluss in Maine auf die Uni. Mit meinem Master of Arts in der Tasche arbeitete ich bei einer kleinen Zeitung, die dann aber den Weg alles Irdischen ging: Sie wurde aufgekauft, mein Job fiel Budgetkürzungen zum Opfer. Zur gleichen Zeit bekam ich ein Angebot aus Deutschland. Ich sagte zu.

Was als zeitlich begrenzter "Auslandsaufenthalt" geplant war, lief - nun ja - ein bisschen aus dem Ruder. Eins kam zum anderen und da es zu dieser Zeit nichts gab, was mich in die USA zurückgezogen hätte (sieht man einmal von der traumhaften Landschaft Neuenglands ab - vor allem der atemberaubenden Felsenküste Maines) blieb ich in Deutschland.

Nach einem nicht ganz zehnjährigen "Zwischenstopp" in der Nähe von Mainz (wobei "in der Nähe" vermutlich ziemlich relativ ist; amerikanische Distanzverhältnisse eben), während dem ich freiberuflich als Journalistin, Übersetzerin und gelegentlich auch als Lektorin gearbeitet habe, bin ich vor einiger Zeit wieder mit meinem Hund und einer Adoptivkatze in die USA zurückgekehrt. Und inzwischen hat sich auch mein Job-Schwerpunkt massiv verlagert: zur Schriftstellerei.

Schon während meiner Unizeit bin ich an der Phantastik nicht vorbeigekommen. Ein paar Job-Aufträge aus diesem Bereich haben dann endgültig die Faszination für die Dark- und Urban-Fantasy bei mir geweckt. Dass ich direkt für mein erstes Projekt einen Verlag gefunden habe, war eine riesen Überraschung und hat mich wahnsinnig gefreut.